Ehrliche Worte

"Tagesschau"-Abschied: Das fand Constantin Schreiber bei der ARD "schwierig"

Aktualisiert:

von spot on news

Seit Mai 2025 gehört Constantin Schreiber nicht mehr zum Sprecherteam der "Tagesschau".

Bild: NDR/Thorsten Jander (M)


Vier Jahre war Constantin Schreiber Teil des "Tagesschau"-Teams. Im Mai 2025 verkündete er seinen Abschied. In seinem neuen Podcast konkretisierte er seine Gründe für den Abschied und erklärte, was die Frage nach der Krawatten-Farbe damit zu tun hatte.


Alle Entwicklungen aus Politik & Wirtschaft - kostenlos auf Joyn streamen


Constantin Schreiber: Darum verließ er die "Tagesschau" wirklich

Am 25. Mai dieses Jahres hat Constantin Schreiber zum letzten Mal die Hauptausgabe der "Tagesschau" um 20 Uhr präsentiert. Auf eigenen Wunsch, wie damals mitgeteilt wurde, habe er sich entschieden, der ARD nach über acht Jahren den Rücken zu kehren. Inzwischen ist Schreiber für den Axel-Springer-Verlag tätig, wo er nun einen nach ihm benannten Podcast gestartet hat. In der Auftaktfolge erklärt er seiner Kollegin Josefin Herrmann, warum er diesen beruflichen Tapetenwechsel vollzogen hat.

Zunächst stellt er im Podcast klar, dass seine Tätigkeit für die ARD "eine tolle Zeit [war], die mich sehr viel weiter gebracht hat". Im Laufe der Jahre sei in ihm jedoch der Wunsch immer größer geworden, "wieder mehr eigene Geschichten zu machen und rauszugehen. Das alles war mit der 'Tagesschau' auch schwierig."

Was er damit meint, erläutert er wie folgt: "Nun ist es ja so, dass man bei der 'Tagesschau' Sprecher ist" - also weder Redakteur noch Moderator. "Um 19:45 Uhr bekam ich Zettel, auf denen die Texte draufstanden, die ich vorlesen sollte, und von denen ich keinen einzigen Satz selber geschrieben habe."

"Rot oder Blau?": Das ist hier die Frage

Das sei auch völlig in Ordnung gewesen, schließlich lautete so die Berufsbeschreibung, als er bei der "Tagesschau" anfing. Nur reichte ihm das irgendwann einfach nicht mehr. Mit einem Augenzwinkern beschreibt er die bedeutsamste Entscheidung, die er Tag für Tag zu treffen hatte: "Welche Krawatten-Farbe soll es denn heute sein - Rot oder Blau?" In seinem neuen Job wolle er folglich "mehr persönliche Einschätzungen" einfließen lassen, etwa über Themen wie "Islam, Islamismus und Integration", in denen er seine Haupt-Expertise sieht.

Nach Constantin Schreiber: Sie übernahm die 20-Uhr-Ausgabe

Seit dem 14. Juni begrüßt Romy Hiller regelmäßig das Publikum der "Tagesschau". Seit 2018 ist Romy Hiller Teil von ARD-aktuell und moderiert regelmäßig Sendungen für Tagesschau24 sowie die Nachtausgaben und die 9-Uhr-Ausgabe der Tagesschau. Hiller freut sich auf die neue Herausforderung, seit der Kindheit sei die "Tagesschau" fester Bestandteil ihres Abendprogrammes.

Ich bin mit dem abendlichen Gong aufgewachsen.

Romy Hiller

Weiter sagt sie: "Für viele, mich eingeschlossen, ist [die Tagesschau] der Inbegriff für seriösen, verlässlichen Journalismus. Täglich arbeiten so viele Kolleginnen und Kollegen im In- und Ausland mit großer Sorgfalt daran - das Ergebnis dieser gemeinsamen Arbeit präsentieren zu dürfen, ist für mich eine große Ehre."

Neues Gesicht zur besten Sendezeit: Romy Hiller verstärkt das "Tagesschau"-Team rund um Jens Riewa, Susanne Daubner, Julia Sen, Constantin Schreiber und Thorsten Schröder.

Bild: NDR/Hendrik Lüders


Constantin Schreiber: Sein Weg in die 20-Uhr-Nachrichten

Seine Karriere in der Medienbranche hat der gebürtige Cuxhavener Constantin Schreiber mit einem journalistischen Volontariat nach seinem Jura-Studium begonnen. Anschließend ging es für ihn in den Nahen Osten, wo er mehrere Jahre als Reporter tätig war. Danach arbeitete Schreiber als Medienreferent für das Auswärtige Amt in Berlin.

Vor seiner Zeit bei der ARD war der spätere Nachrichtensprecher Teil eines Redaktionsteams des Senders "n-tv". Dort bekamen er und seine Kolleg:innen für "Marhaba - Ankommen in Deutschland" den renommierten Grimme-Preis.

Ab 2017 trat Schreiber dann vor der Kamera auf - und das gleich für mehrere Nachrichtensendungen: "ARD-aktuell", das NDR-Magazin "ZAPP" und "tagesschau24". Von da an war es nur noch ein Katzensprung bis zur bekannten 20-Uhr-Ausgabe der "Tagesschau", in der er unter anderem neben Susanne Daubner, Jens Riewa und Thorsten Schröder die relevanten Themen des Tages vorträgt.

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Änderungen bei der "Tagesschau": Plant die ARD eine TV-Revolution?

ARD baut auf Louis Klamroth: Neue Formate geplant

So viel Gehalt verdienen "Tagesschau"-Sprecher:innen

Constantin Schreiber hört auf: Darum verlässt er das "Tagesschau"-Team

Vier Jahre lang hat Constantin Schreiber die Themen des Tages vorgestellt. Dann aber war Schluss:

Es war mir eine große Ehre, die 'Tagesschau' präsentieren zu dürfen. Nach achteinhalb Jahren im "ARD-aktuell"-Studio möchte ich künftig wieder inhaltlich journalistisch arbeiten.

Constantin Schreiber

Und fügt zu seiner Verabschiedung hinzu: "Ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kolleg:innen für die großartige Zusammenarbeit und bei den Zuschauern für das Vertrauen in meine und unsere Arbeit."

Der Journalist geht somit auf eigenen Wunsch, da er sich neuen, anderen Aufgaben widmen will.

Informiert hat er die Redaktion bereits mehrere Monate im Voraus, wie Marcus Bornheim beteuert. Der "ARD-aktuell"-Chefredakteur gibt Schreiber noch einige herzliche Worte auf den Weg: "Wir bedauern seine Entscheidung sehr, respektieren aber seinen Wunsch nach Veränderung und wünschen ihm für seinen weiteren Weg alles Gute und viel Erfolg. Er hat die 'Tagesschau' mitgeprägt."


Die "tagesschau" läuft täglich um 20 Uhr im Ersten


Constantin Schreibers "Tagesschau"-Abschied: Das waren seine letzten Worte

In seiner letzten Sendung wandte sich Schreiber noch einmal direkt an sein Publikum. Mit warmen Worten blickte er nach vorn, wünschte den Zuschauer:innen alles Gute und hoffte auf viele positive Nachrichten in der Zukunft. Zum Schluss verließ der Moderator das Studio - mit einem seiner liebsten chinesischen Sprichwörter zum Abschied:

Wohin du auch gehst, geh mit deinem Herzen.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube.

Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Mehr entdecken

Constantin Schreiber: Darum verließ er die "Tagesschau" wirklich