Wo das Fürchten wohnt
Horror-Plätze zum Besuchen: Die echten Drehorte von "Stranger Things", "Cabin In The Woods" und mehr
Aktualisiert:
von saroMillie Bobby Brown (r.) und der restliche "Stranger Things"-Cast schauspielern an allerlei Orten der USA. Doch wo genau entstehen eigentlich die Aufnahmen für die Serie?
Bild: picture alliance / Everett Collection
Waldhütte statt Greenscreen, Fischfabrik statt Studio: Fünf Horrorfilme und eine Serie entstanden an Orten, die harmloser nicht sein könnten. Sind sie deshalb die idealen Kulissen für inszeniertes Grauen? Wer sich traut, kann manche Drehorte sogar besuchen.
"The Cabin In The Woods": Coquihalla Canyon Provincial Park (Vancouver, Kanada)
Fünf Freund:innen fahren für ein Wochenende in eine abgelegene Waldhütte - ein vertrautes Setting, das Regisseur Drew Goddard und Autor Joss Whedon (bekannt für "Buffy" und "The Avengers") neu inszenieren. In den Hauptrollen: Chris Hemsworth ("Thor"), Kristen Connolly, Fran Kranz, Anna Hutchison und Jesse Williams. Kritiker:innen feierten den Film für seinen Witz, seine überraschende Wendung im letzten Drittel und den ironischen Umgang mit Horror-Klischees.
Gedreht wurde 2009 in Vancouver, British Columbia. Die spektakulären Außenaufnahmen stammen aus dem Coquihalla Canyon Provincial Park, einer ikonischen Filmkulisse (hier entstanden auch "Rambo: First Blood" und "War for the Planet of the Apes").
Der Park beherbergt übrigens ein Wunderwerk der Ingenieurskunst, die Othello Tunnels. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde eine gerade Linie von Eisenbahntunneln durch die massiven Granitfelsen der Coquihalla-Schlucht gebaut. Drei der fünf historischen Tunnel sind für Tourist:innen inzwischen wieder geöffnet.
Die scheinbar idyllische Hütte war ein extra errichtetes Set, dessen Wände abnehmbar waren, damit die Kamera dicht ans Geschehen konnte. Die unterirdischen Labor-Szenen entstanden in einem Studio im kanadischen Burnaby. Hier konnte man die sterile, klaustrophobische Atmosphäre perfekt inszenieren. Der wohl überraschendste Moment: die letzten 20 Minuten in der Waldhütte. Sie toppen alles, was man bisher gesehen hat, und sorgen bis heute für Gesprächsstoff unter Horror-Fans.
Dieses Finale hat es in sich
"Black Mountain Side": Die Wildnis der British Columbia (Kanada)
Eine kleine Forschergruppe arbeitet in einer abgelegenen Ausgrabungsstätte irgendwo im Norden Kanadas. Dabei stößt sie auf die Überreste einer mysteriösen steinernen Struktur, die seit Jahrtausenden im Eis begraben liegt. Sie wirkt wie ein Teil eines uralten Tempels - vollkommen unbeschädigt und mit Symbolen versehen, die älter sind als jede bekannte Kultur. Plötzlich häufen sich seltsame Ereignisse: Mitglieder des Teams verschwinden spurlos, die Kommunikation mit der Außenwelt wird unterbrochen, ein unbekanntes Bakterium breitet sich im Camp aus.
Gedreht wurde 2013 in der Wildnis von British Columbia, auf einer abgelegenen Berg-Location nahe Lumby. Die Enge der Station und die verschneite Landschaft verstärken das Gefühl, dass es aus dieser Hölle keinen Ausweg gibt. "Black Mountain Side" wird oft mit John Carpenters "The Thing" verglichen, wirkt aber noch beklemmender, weil hier nichts simuliert ist: Die Kälte war real und setzte den Schauspieler:innen beim Dreh ganz schön zu.
Besonders gruselig: Es gibt keine Musik im Film. Die Tonspur besteht aus Stille, unterbrochen nur von Gesprächen, Schreien und einer verstörenden Stimme, die offenbar nur einige Charaktere zu bestimmten Zeiten hören können.
"New Life": Bergkämme der Wallowas (Oregon, USA)
Der Film beginnt mit der blutverschmierten Jess (Hayley Erin), die im Nordwesten der Vereinigten Staaten von Portland Richtung Kanada flieht, dicht verfolgt von Agentin Elsa Gray (Sonya Walger). Jess schlägt sich durch Wohngebiete, stoppt kurz an einem Haus aus John Rosmans eigener früherer Nachbarschaft (Rosman ist der Autor und Regisseur des Films) und verschwindet dann in Bars und Seitenstraßen, unter anderem im Sundown Pub an der North Lombard Street. Von dort führt die Route aus der Stadt hinaus: Motels am Stadtrand, Tankstellen an Nebenstraßen, Brücken und Auffahrten.
Außerhalb Portlands verändert sich die Optik in Wald- und Berglandschaften: erst schmale Nebenstraßen bei Vernonia und Estacada, später der freie Blick über die Bergkämme der Wallowas im Nordosten Oregons. Diese Orte sind mehr als Kulissen: Sie geben der Flucht Richtung und Takt. Die Stadt steht für Tempo und Anonymität, das Hinterland für Einsamkeit und Kälte.
Warum wird Jess gejagt?
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"When Animals Dream": Die dänische Küste von Jütland
Jedes Dorf hat ein Geheimnis und jede Familie eine Vergangenheit. Auch die von Marie, einer introvertierten Teenagerin in einem abgelegenen Fischerdorf. Ihre Mutter ist schwer krank, der Vater (gespielt von Lars Mikkelsen, einer der berühmtesten Schauspieler Dänemarks und Bruder von Mads Mikkelsen) schweigt. An Maries Körper zeigen sich seltsame Veränderungen: Flecken und Fell, außerdem eine unbändige Wut. Während die Dorfgemeinschaft tuschelt, begreift Marie, dass in ihrer Familie ein Geheimnis schlummert.
Gedreht wurde der Coming-of-Age-Horror an der dänischen Küste Jütlands, konkret in Thyborøn (eine Kleinstadt mit 2.000 Einwohner:innen), Vigsø (eine unbewohnte 140 ha große dänische Insel) und in einer Fischfabrik in Hanstholm (ebenfalls ein kleiner Ort). Horror statt Hygge!
"Among The Living": Alles Studioaufnahmen?
Am letzten Schultag schwänzen Dan, Tom und Victor, zündeln in einer Scheune herum und streifen über die Blackwoods, ein verlassenes Studiogelände am Stadtrand. Als sie den Kofferraum eines Autos öffnen, entdecken sie darin eine geknebelte und gefesselte Frau. Als ein maskierter Typ sie in eine Höhle trägt, wollen die drei Jungs sie retten. Was sie sehen, hat definitiv Potenzial für Albträume (Stichwort: alte Gasmaske mit Hörnern). Panisch fliehen die Schulschwänzer und landen praktischerweise in die Arme der Polizei. Doch trotz einer kurzen Visite am Tatort glaubt man ihnen ihre Geschichte nicht. Fatal, dass sie am Tatort eine Spur hinterlassen haben.
Der Horrorstreifen spielt in einer scheinbar harmlosen französischen Provinzstadt, die Szenen in den Blackwoods wurden aber auf dem Außengelände eines bulgarischen Filmstudios gedreht - ein klassischer Low-Budget-Movie. Im Abspann entdeckt man leider keinen Hinweis auf ein konkretes Studio. In Frage kommen nur die Nu Boyana Film Studios (Osteuropas größte Produktionsstätte) und die UFO Film & Television Studios in der Nähe von Sofia.
Ein grausames Geheimnis wartet im Dunkeln
"Stranger Things": Georgias Städte (USA)
In Hawkins, einer US-amerikanischen Kleinstadt, verschwindet ein Junge. Seine Freunde suchen ihn und stoßen dabei auf ein geheimes Labor. Dort treffen sie auf Elf, ein Mädchen mit kahlem Kopf und ungewöhnlichen Fähigkeiten. "Stranger Things" ist eine Freundschaftsgeschichte mit Monster-Mythos, Walkie-Talkies und 80er-Jahre-Soundtrack.
Schauplatz der Serie ist das fiktive Hawkins, gedreht wurde aber überwiegend in Georgia vor Ort: Die Innenstadt von Jackson gibt dem Städtchen sein Gesicht, Schulflure und Turnhallen stecken im ehemaligen Patrick-Henry-High-School-Komplex in Stockbridge, das geheimnisvolle Forschungslabor verbirgt sich hinter dem historischen Briarcliff Building in Atlanta. Für den Nostalgie-Kick sorgte die leere Gwinnett Place Mall in Duluth. Alles Drehorte, die man auf einer USA-Reise tatsächlich abfahren kann.
Staffel vier verlegt übrigens einen Teil der Handlung nach Lenora Hills, eine kalifornische Kleinstadt, die in Wahrheit in New Mexico steckt. Das neue Byers-Haus steht in Albuquerque und lässt sich sogar mieten: rund 400 Euro pro Nacht, mit Platz für bis zu 14 Gäst:innen auf etwa 370 Quadratmetern. Ein echtes Serien-Mitbringsel: Am vorderen Eingang, an der Garage und am Teich wachen Kameras. Fast wie am Set, nur diesmal als Sicherheit für Besucher:innen. Beruhigend, nicht wahr?
Du hast "Stranger Things" schon gesehen und suchst nach einer Alternative? "Cryptid" ist eine skandinavische High-School-Mystery-Serie mit einer Extra-Portion Lovecraft-Horror.
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