Nach Kritik und Häme

Thomas Gottschalk macht Krebs-Diagnose öffentlich: "Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen"

Aktualisiert:

von Malika Baratov

Thomas Gottschalk mit Frau Karina auf dem roten Teppich vor Beginn der Preisverleihung bei der Kurier-Romy-Gala in Kitzbühel.

Bild: picture alliance / BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com


Nach Wochen voller Spekulationen erklärt Thomas Gottschalk nun, warum er bei mehreren TV-Auftritten fahrig und angeschlagen wirkte: Der Entertainer kämpft gegen eine seltene Krebsart und hat bereits zwei Operationen hinter sich.

+++ Update, 1. Dezember 2025 +++

Nach Spott und Häme macht Thomas Gottschalk Schock-Diagnose öffentlich

Moderator Thomas Gottschalk hat mit emotionalen Worten über seine Krebserkrankung gesprochen. Diese Diagnose machte er öffentlich, nachdem er bei der Verleihung der Romy am Freitagabend (28. November 2025) in Kitzbühel einmal mehr einen unsicheren Eindruck hinterlassen hatte. "Ich glaube, es wird Zeit, dass wir die Karten auf den Tisch legen. Ich habe Krebs", sagte der 75-Jährige in einem "Bild"-Interview am Sonntag (30. November 2025).

Gottschalks Reden bei der Romy-Gala am Freitagabend sowie gut zwei Wochen zuvor bei der Bambi-Verleihung in München (13. November 2025) hatten für Irritationen gesorgt. Der sonst als souverän und locker bekannte Unterhalter wirkte angeschlagen, teils fahrig und unkonzentriert. Insbesondere in den sozialen Netzwerken ergossen sich daraufhin Häme und vernichtende Kommentare.

Thomas Gottschalk war in der ersten Staffel "Wer stiehlt mir die Show" zu sehen

Gottschalk: "Ich kannte mich so selbst nicht"

"Thomas hatte vor knapp vier Monaten eine schwere, komplizierte Krebsoperation", berichtete seine Ehefrau Karina. "Die Diagnose war heftig. Epitheloides Angiosarkom. Ein seltener, bösartiger Tumor, der von den Zellen der Blutgefäße ausgeht. Thomas wurde sofort operiert." Ihr Mann sei noch ein zweites Mal operiert worden und nehme bis heute starke Medikamente.

"Erst bei der Bambi-Verleihung realisierten wir, welche Nebenwirkung diese Medikamente haben", sagte Gottschalks Ehefrau. Er selbst sagte gegenüber "Bild" weiter: "Ich war nicht darauf vorbereitet, dass mir jemals so etwas passieren könnte. Mit diesen Tabletten fühle ich mich, als würde ich mit meinem Kopf in einer Waschmaschine stecken. Ich kannte mich so selbst nicht. Inzwischen weiß ich, das sind die Schmerzmittel."


Ehefrau Karina zu den Urteilen über Gottschalk: "War für mich die Hölle"

Gottschalks Ehefrau Karina saß bei der Verleihung der Romy in Kitzbühel im Publikum und verfolgte die Reaktionen des Publikums laut "Bild" mit Tränen in den Augen. Karina Gottschalk sagte: "Das war für mich die Hölle, weil ich ja die Wahrheit kenne. Am liebsten hätte ich jeden angeschrien: Nein, es geht uns nicht gut. Vor allem Thomas geht es nicht gut. Er ist schwer krank!"

Der Deutschen Presse-Agentur hatte Gottschalk kürzlich gesagt, die Fragen nach seinem Bambi-Auftritt gingen ihm auf die Nerven.

Ich bin 75 und verabschiede mich jetzt aus dem Geschäft.

Thomas Gottschalk

+++ Update, 27. November 2025 +++

Thomas Gottschalk über das Älterwerden

Thomas Gottschalk zieht sich mehr und mehr aus dem Rampenlicht zurück. Im Interview mit der Zeitschrift "Bunte" gab der TV-Star nun einen seltenen Einblick in seine Pläne nach dem Abschied von der großen Bühne. Der 75-Jährige zeigt sich dabei erstaunlich gelassen, selbst mit Blick auf das Thema Tod. Angst kenne er nicht, erzählte er, und deshalb habe er bislang auch kein Testament aufgesetzt. Zum Sterben sagte er offen: "Man spürt früh genug, wenn es so weit ist. Und bis dahin lebe ich gern."

Gottschalk ist überzeugt, dass das Älterwerden eigentlich nicht zu ihm passe. "Ich nehme es als eine disziplinarische Herausforderung", kommentierte er die neue Lebensphase. Unerfüllte Träume? Die habe er nicht.

Ich bin kein Mensch, der mit Wünschen unterwegs ist und sagt: 'Das steht mir zu.' Mir steht überhaupt nichts zu. Aber mein Leben war erfüllt.

Thomas Gottschalk

"Ich kriege einen knappen Tausender"

Auch über seine Rente sprach der frühere "Wetten, dass..?"-Moderator ganz offen. Der Kult-Entertainer erzählte: "Ich kriege einen knappen Tausender. Immerhin war ich Redakteur beim Bayerischen Rundfunk." In den Achtzigerjahren war er dort festangestellt, entsprechend falle seine gesetzliche Rente so aus, wie er es schon vor Jahren öffentlich genannt hatte: auf 915,79 Euro.

Finanziell muss sich der Showmaster jedoch keine Sorgen machen: Durch jahrzehntelange Moderationen und lukrative Werbedeals, etwa mit dem Süßwarenriesen Haribo, ist er längst bestens abgesichert.

Thomas Gottschalk sorgt beim Bambi für Aufsehen

Thomas Gottschalk geriet zuletzt wieder in die Schlagzeilen. Bei der Bambi-Verleihung am 13. November übergab er das goldene Reh in der Kategorie "Legende" an Popikone Cher und fiel dabei mit ungewöhnlichen Kommentaren auf. So erklärte er auf der Bühne, Cher sei die einzige Frau, die er in seinem Leben wirklich ernst genommen habe. Später rechtfertigte Gottschalk seine Äußerungen: Ein Auftritt eines Cher-Doubles habe ihn verwirrt, was schließlich zu einem Blackout während des Auftritts führte.

+++ Ursprüngliche Meldung +++

Verabschiedet sich Thomas Gottschalk für immer aus der TV-Branche?

Moderator Thomas Gottschalk möchte sich mit einer wohl letzten Sendung aus dem TV-Geschäft verabschieden - und dann aus der Öffentlichkeit zurückziehen. "Mit Sicherheit erst einmal für ein Jahr. Wir wollen viel reisen", sagte Gottschalk dem Magazin "Bunte" zu den Plänen mit seiner Frau Karina. "Das heißt aber nicht, dass ich nie wieder einen Ton von mir gebe."

"Mit 75 ist es wohl an der Zeit, sich zu verabschieden", sagte Gottschalk mit Blick auf seine wahrscheinlich letzte Samstagabendshow bei RTL am 6. Dezember. "Die meisten Menschen gehen mit 67 oder schon früher in Rente. Ich verspüre in mir weder Bitterkeit noch bedaure ich, dass Schluss ist."


10 Jahre "Wer stiehlt mir die Show?"


Er geht, weil Karina ihn lieber privat mag

Zu seinen Gründen für den TV-Abschied sagte der Moderator: "Weil ich finde, dass ich die veränderten Bedingungen des Fernsehgeschäfts akzeptieren muss. Heute würde kein Sender mehr sagen: Thomas, mit dir machen wir jetzt etwas ganz Neues. Das verstehe ich."

Die Entscheidung, dass nun Schluss sein soll, hat Gottschalk zusammen mit seiner Frau getroffen. "Karina findet den Thomas aus Kulmbach sowieso spannender als den Gottschalk aus dem Fernsehen."

Zur Frage, wie er in Erinnerung bleiben wird, macht sich Gottschalk demnach keinen Kopf. "Jede Zeit hat ihre Helden. Mich wird man vielleicht einordnen, wie ich die Beatles einordne: So was gibt’s nicht wieder."

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