Abschied fiel schwer

Plötzliches "Tatort"-Aus: Das sagt Annalena Schmidt zu ihrem Abschied

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von teleschau
Ludwigshafener Tatort-Team wieder im Impro-Einsatz - Axel Ranisch inszeniert seinen zweiten Lena-Odenthal-Tatort „Waldlust“ ist der Arbeitstitel von Lena Odenthals neuem Fall, zu dem die Dreharbeiten gerade begonnen haben.  v.l.n.r.: Annalena Schmidt, Jürgen Maurer, Peter Trabner, Peter Espeloer, Regisseur Axel Ranisch, Ruth Bickelhaupt, Heiko Binkowski, Lisa Bitter, Kameramann Stefan Sommer und Redakteurin Katharina Dufner. Vorne: Christina Große und Ulrike Folkerts.

Das Ludwigshafener "Tatort"-Team um seine bekannteste Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts, Mitte unten rechts).

Bild: © SWR/Martin Furch


17 Jahre lang war Annalena Schmidt in der Rolle der Sekretärin Edith Keller die gute Seele des Ludwigshafener "Tatorts". 2023 kam das Aus. Mit dem unerwarteten Ende ihrer Rolle ringt die Schauspielerin bis heute.

2023 war für Annalena Schluss beim "Tatort"

"Beckchen", wie Sekretärin Edith Keller im Ludwigshafener Kommissariat liebevoll genannt wurde, war im Team von Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) eine Institution. 1998, neun Jahre nach Odenthals erstem Fall, trat Keller ihren Dienst in der Folge "Engelchen flieg" an. Die Figur entwickelte sich zur echten Verstärkung in Odenthals Team - und zum Publikumsliebling.

Dann war plötzlich Schluss. 2023 verkündete die ARD, dass die Sekretärin aus dem Dienst ausscheiden werde. In der am 7. Januar 2024 gesendeten Folge "Avatar" nahm Keller gemeinsam mit dem ebenfalls 17 Jahre lang aktiven Kriminaltechniker Peter Becker (Peter Espeloer) Abschied vom Team.

Aus Sicht von Annalena Schmidt geschah das wohl nicht freiwillig. Die Schauspielerin habe weder gehen wollen, noch etwas von ihrem geplanten Aus geahnt: "Das hat mich kalt erwischt", offenbarte sie jetzt in einem Interview mit "T-online.de".


"Tatort: Feuer" am 9. Juni um 20:15 Uhr streamen


Warum musste Annalena Schmidt gehen?

Für die 73-Jährige war die Nachricht vor allem deshalb ein Schock, weil ihre Figur damals "präsenter denn je" gewesen sei. "Ich hatte deutlich mehr Drehtage als zuvor. Bis zuletzt wurde mir gesagt, wie wichtig meine Figur für den 'Tatort' sei."

Eine Erklärung habe sie nie erhalten, auch wisse sie nicht, wer die Entscheidung getroffen habe. "Ich habe nie eine Antwort bekommen, warum ich beim 'Tatort' ausgetauscht wurde - oder wer letztlich diese Entscheidung getroffen hat." Der Produzent und der Chefredakteur hätten ihr im Gespräch beteuert, dass es nicht ihre Entscheidung gewesen sei. "Beide sagten mir damals, dass mein Aus an anderer Stelle beschlossen wurde."

Annalena Schmidt verbittert: "Wir mussten gehen, weil wir die Alten waren"

Die gebürtige Wormserin hat einen Verdacht. Erstens sei sie durch die erhöhte Anzahl der Drehtage einfach "teurer geworden". Und: "Wir mussten gehen, weil wir die Alten waren", sagte sie über das eigene Ausscheiden und das des Kollegen Peter Espeloer. Schmidt halte das für einen bedenklichen Trend: "Früher waren langjährige Ermittler-Teams das Markenzeichen beim 'Tatort'. Heute hat man den Eindruck: Wer zu lange dabei ist, steht auf der Abschussliste."

Von der ARD hieß es 2023 zum plötzlichen Abschied von Annalena Schmidt, die Umbesetzung habe nichts mit Spargründen zu tun, sondern mit einer Formatänderung. Dazu Schmidt: Hauptdarstellerin Ulrike Folkerts "hätte man nicht absägen können - sie ist eine Instanz. Sie war die erste Kommissarin in der Geschichte des 'Tatort' und hat eine große queere Community hinter sich. Deshalb mussten wohl an anderer Stelle Veränderungen vorgenommen werden. Die Einzigen, die infrage kamen, waren Peter und ich. Plötzlich waren wir die Alten - und mussten gehen."

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