Spießer, Gutmensch oder Betrüger: In diese Rollen schlüpfte Christoph Maria Herbst nach "Stromberg"

Gewusst? Als die Serie "Stromberg" am 11. Oktober 2004 bei ProSieben auf Sendung ging, war sie alles andere als ein sofortiger Erfolg. Es gab durchaus Anlaufschwierigkeiten, aber spätestens ab der zweiten Staffel ging es fulminant aufwärts. "Stromberg" wurde zum Hit bei der Fangemeinde und gleichzeitig von Kritikern hochgelobt: Bis zum Serienende 2012 gab es zwei Adolf-Grimme-Preise, zwei Deutsche Fernsehpreise und vier Deutsche Comedy-Preise. Letztere gewann alle Christoph Maria Herbst für die Darstellung des Bernd Stromberg, der als "schlimmster Chef aller Zeiten" (FAZ) in die TV-Geschichte einging.

"Stromberg - Der neue Film" im Kino

Am 4. Dezember 2025 startet "Stromberg - Wieder alles wie immer". Auf Joyn läuft ab dem 1. Dezember die erste Kinoversion "Stromberg - der Film" und alle fünf Staffeln der Serie.

Christoph Maria Herbst, gebürtiger Wuppertaler und gelernter Bankkaufmann, war zum Serienstart kein Nobody mehr. Und den ersten Comedypreis hatte er auch schon zu Hause stehen. Den bekam er 2002 als "Bester Nebendarsteller" in der SAT.1-Serie "Ladykracher" von und mit Anke Engelke. Durch "Stromberg", inklusive der ersten Verfilmung "Stromberg - Der Film" zwei Jahre nach Ende der Serie, wurde Herbsts Karriere immens gepusht - wie auch die anderer "Stromberg"-Kollegen wie Oliver Wnuk oder Bjarne Mädel.

Nach Stromberg: In diesen Filmen spielte Christoph Maria Herbst mit

"Stromberg" machte Herbst zum Star. Seither war er in rund 50 Produktionen zu sehen. Er war in beiden "Wickie"-Filmen dabei, spielte die Hauptrolle in "Die Kleinen und die Bösen" und war in "Er ist wieder da" ein ehrgeizig-intrigante TV-Sender-Chef. Charaktereigenschaften der "Stromberg"-Rolle blieben ihm treu, er spielte oft den biestig-arroganten, leicht spießigen Charakter eines Anti-Helden, der mitunter - so in "Contra" - erst geläutert werden muss. Für "Contra" wurden er und seine Co-Hauptdarstellerin Nilam Farooq mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet.

2018 wurde "Der Vorname" zum Kassenhit. In dem Film mit absoluter Starbesetzung (Iris Berben, Florian David Fitz, Justus von Dohnányi, Caroline Peters) läuft ein familiäres Abendessen beim Streit um den Vornamen Adolf für ein ungeborenes Kind aus dem Ruder. Herbst gab den grundspießigen Uni-Professor, der sich viel auf seine Bildung einbildet und lieferte großes Kino. Mit "Der Nachname" (2022) und "Der Spitzname" (2025) folgten zwei erfolgreiche Fortsetzungen.

Was und wen Herbst spielt, er tut es brillant. Ob den arbeitslosen Mathematiker in "Lehrer kann jeder!", den von der Trennung gestressten Ehemann in "Merz gegen Merz" (erst als Serie, dann als Spielfilm-Fortsetzungen) oder den grummeligen Buchhändler in "Der Buchspazierer". Zuletzt war er in "Ganzer halber Bruder" im Kino zu sehen und gab einen Immobilienbetrüger, der ein Haus erbt - das er allerdings mit seinem Bruder Roland teilen muss, der das Down-Syndrom hat.

Synchronsprecher, Hörbücher und Quizshow-Gast: Die vielen Talente des Christoph Maria Herbst

Der Schauspieler ist auch als Synchronsprecher aktiv und erfolgreich. In über 20 Produktionen lieh er seine Stimme unter anderem in Folgen der Kult-Serie "Die Simpsons". Legendär gut ist seine Leistung in "Willkommen bei den Sch'tis", in der er verbalakrobatisch den typischen Slang der Nordfranzosen in eine sensationelle deutsche Wortspielerei ummünzte.

Außerdem ist Herbst ein viel beschäftigter Hörbuchsprecher und produzierte fast 70 Hörbücher. Und das ist immer noch nicht alles. Er schrieb auch ein Buch ("Ein Traum von einem Schiff") und landete sogar in den Charts. Die Single "Lass das mal den Papa machen" aus "Stromberg - Das Hörbuch zum Film" erreichte 2014 Platz 40 der deutschen Hitlisten. Zudem ist er seit 2016 mit 19 Auftritten der häufigste prominente Gast in der Quizshow "Wer weiß denn sowas?". Am 13. Dezember hat er Jubiläum und tritt in der XXL-Ausgabe (ab 20.15 Uhr in der ARD und im Livestream auf Joyn) zum 20. Mal auf.