Ihr Vermächtnis ist legendär
Doku auf Joyn: So emotional und wichtig war die Arbeit von Jane Goodall
Aktualisiert:
von Annalena GraudenzSie war die berühmteste Primatenforscherin der Welt und hat ihr Leben den Schimpansen gewidmet. Zu Jane Goodalls Tod werfen wir einen Blick auf eine berührende Geschichte aus ihrer Auffangstation: das besondere Schicksal des Affen Motambo.
Die Doku "Schimpansen im Kongo mit Jane Goodall" kannst du auf Joyn streamen
Das Leben von Jane Goodall drehte sich um Menschenaffen und den Schutz unserer Umwelt. Mit ihrer Leidenschaft für den Erhalt der bedrohten Spezies hat sie weltweit Menschen bewegt und aufgeklärt. Begonnen hat alles, als Goodall einen Markt in Zaire, dem späteren Kongo, besuchte. Was sie dort sah, sollte ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen. Die Doku "Schimpansen im Kongo" erzählt vom Beginn und den folgenden 30 Jahren Forschung. Die Serie begleitet die außergewöhnliche Reise von Dr. Jane Goodall und schildert, wie sie die größte Schimpansen-Auffangstation Afrikas, Tchimpounga, gründete. Immer wieder zeigt sie eine Gruppe verwaister Tiere - von der Genesung bis hin zum Leben in freier Wildbahn.
Der entscheidende Moment im Leben der Aktivistin
"Da war dieses kleine Schimpansenjunge, höchstens anderthalb Jahre alt. Sein Blick war glasig, es starrte nur vor sich hin und es wirkte, als wäre es kurz vor dem Aufgeben", erinnert sich Jane Goodall in der Dokumentation "Schimpansen im Kongo". "Ich kniete mich vor ihn und machte die leisen Begrüßungslaute der Schimpansen und er richtete sich auf, sah mir direkt in die Augen und streckte seine kleine Hand nach mir aus. Das rührte mich so, dass ich wusste, ich muss etwas tun, um zu helfen."
Und das tat sie. Bis zu ihrem Tod war Jane Goodall eine Galionsfigur für den Schutz von Schimpansen. Sie errichtete gemeinsam mit ihrem Team und der Republik Kongo die Auffangstation Tchimpounga. Zum anfangs 22 Hektar großen Gelände kam mittlerweile ein 7284 Hektar großes Schutzgebiet hinzu, das unter der Leitung des Jane-Goodall-Instituts steht.
Schaue hier direkt die erste Folge an
Opfer des illegalen Handels mit exotischen Tieren
Dort werden seit den 1990er-Jahren verwaiste Schimpansen aufgenommen und gepflegt. Einer von ihnen ist Motambo. Die Behörden in der rund 370 Kilometer entfernten Hauptstadt Brazzaville hatten den Hinweis bekommen, dass sich auf einem Schiff illegale Fracht befinden soll. Diese Fracht war Motambo, ein Opfer des illegalen Handels mit exotischen Haustieren. "Der Schimpanse war in einem beunruhigenden Zustand, er konnte sich nicht mehr bewegen und hat vor Scherzen nur gewimmert. Er war erschöpft und dehydriert. Aber das Allerschlimmste waren die vielen Wunden", erzählt der Tierarzt, der Motambo in die Auffangstation brachte. Der kleine Primat hatte Brüche im Schlüsselbein und in der Hand, schlimme Wunden an Armen, Handgelenken und Hüfte sowie Lähmungserscheinungen durch Tetanus.
Motambo schwebte in Lebensgefahr und die Helfer:innen waren unsicher, ob er sich von seinen schweren Verletzungen erholen würde. Aber er war ein Kämpfer. Er wurde liebevoll gepflegt, medizinisch versorgt und großgezogen.
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So geht es Motambo heute
Rund zehn Jahre später besucht das Kamerateam Motambo erneut. Inzwischen lebt er auf der Insel Tchindzoulou, der größten von drei Inseln, die ebenfalls zur Auffangstation gehören. Hier sind rund 45 Affen untergebracht, die ausgeglichensten und fähigsten, die eines Tages gemeinsam ausgewildert werden sollen. Motambo ist mittlerweile 12 Jahre alt und die rechte Hand des Alphatiers der Gruppe. Aus einem der schwächsten Schimpansen, die je in Tchimpounga angekommen sind, ist ein kräftiger Kerl geworden, der vielleicht eines Tages in Freiheit leben darf.
Die Geschichte von Motambo zeigt, welch wichtige Arbeit Jane Goodall zu Lebzeiten geleistet hat - und wie dieses Erbe nun in ihrem Namen weiter von ihrem Team fortgeführt wird.
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