Podcast mit Marlene Lufen
Paul Ronzheimer erzählt vom Coming-Out: "In unserem Dorf gab es keine Schwulen"
Aktualisiert:
von Rebecca N.Paul Ronzheimer hat im Interview über seine Jugend gesprochen.
Bild: SAT.1
In Marlene Lufens Podcast "M wie Marlene" zeigt sich Journalist Paul Ronzheimer ungewöhnlich privat: Er spricht offen über seine Jugend in Ostfriesland, sein Coming-Out und darüber, wie er die Kriegsberichterstattungen verarbeitet.
Von Ostfriesland in die Kriegsgebiete der Welt: Paul Ronzheimer hat als Reporter schon einiges erlebt. Vor seiner Karriere als Journalist habe er sich aber einer großen persönlichen Herausforderung stellen müssen, wie er jetzt im Podcast von "SAT.1-Frühstücksfernsehen"-Moderatorin Marlene Lufen erzählt. "Ich habe damit gestruggelt, dass ich erkannt habe, dass ich schwul bin", sagt Ronzheimer.
"In unserem Dorf gab es keine Schwulen," erinnert sich der 39-Jährige an seine Kindheit und Jugend. "Es war eine schwierige Zeit für mich, als schwuler Mann in Ostfriesland." Er habe vor allem versucht, seine sexuelle Orientierung zu verdrängen; auch mithilfe von Alkohol.
Paul Ronzheimer: Der Journalismus hat ihn gerettet
Aus dieser schwierigen Phase gerettet hätten Ronzheimer seine Freunde, die ihn unterstützen – und der Journalismus. "Ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre, wenn ich nicht so früh meine Passion (...) entdeckt hätte", sagt Ronzheimer.
Neben Auftritten als Fernsehreporter wie in der Sat.1-Doku-Serie "Wie geht's Deutschland?" machte Ronzheimer danach vor allem als Kriegsreporter von sich reden. In seiner Laufbahn war er in Libyen, Afghanistan und Syrien unterwegs. Aktuell reise er ungefähr alle zwei Monate in die Ukraine.
"Ronzheimer – Wie geht’s, Deutschland?" auf Joyn
Was die Kriegsberichterstattung mit Ronzheimer macht
"Du hast so viel Dramatisches gesehen", sagt Marlene Lufen über Ronzheimers Arbeit. "Gibt es etwas, wo du sagen würdest, das würde ich meiner Seele nicht nochmal antun?" Darauf hat Ronzheimer schnell eine Antwort: nein. "Was wirklich das Schlimmste für mich war in meinem Leben war nicht das Berufliche (...) sondern tatsächlich privat." Im Jahr 2019 sei sein bester Freund Carl-Jakob Haupt an einer Krebserkrankung gestorben. Das verfolge ihn bis heute.
Seine beruflichen Einsätze könne er gut verarbeiten. "Ich glaube, der Körper hat so einen Schutzmechanismus, dass du das währenddessen ausblendest. Du konzentrierst dich dann auf deine Arbeit", sagt Ronzheimer. Mit Kolleg:innen, die ebenfalls in Krieg- und Krisengebieten arbeiten, fange man sich gegenseitig auf.
Marlene Lufen: "Hast du die Nummer von Angela Merkel?
Apropos Kolleg:innen: Als Journalist ist Ronzheimer gut vernetzt, deswegen kommt Marlene Lufen nicht umhin zu fragen, welche Telefonnummern hochrangiger Staatschefs er im Handy habe: "Hast du die Nummer von Angela Merkel?" Ronzheimer bejaht.
Von Montag bis Freitag ab 5:30 Uhr und am Wochenende ab 9 Uhr
Ihre Frage kommt nicht ohne Grund: Marlene Lufen hat selbst eine Anekdote mit der Altkanzlerin. Als Lufen Merkel auf einer Veranstaltung eine Frage habe stellen wollen, habe diese sie abblitzen lassen.
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