Antiquitätenhändler aus dem ZDF

"Bares für Rares"-Star Daniel Meyer: Er finanzierte sein Studium mit Entrümplungen

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von teleschau

Daniel Meyer ist seit über zehn Jahren bei "Bares für Rares" im Einsatz.

Bild: ZDF / Frank W. Hempel


Schon sein Studium der Kunstgeschichte finanzierte er mit Entrümpelungen und dem Handel auf Antik- und Trödelmärkten. Seit 2014 begeistert der gebürtige Augsburger auch im TV: im Händlerteam der beliebten ZDF-Show "Bares für Rares".


Was für viele Menschen ein Horror ist, darin blüht Daniel Meyer auf. Der "Bares für Rares"-Händler hat ein Faible für Entrümpelungen. Einst finanzierte er sich damit sein Studium.

Schon sein erster Auftrag, damals noch als Student der Kunstgeschichte an der Universität Münster, sei für ihn eine Offenbarung gewesen, so Meyer in einem Interview mit dem Münsteraner Medienportal "Stadtgeflüster". "Ich fand alles, was ich zum Leben brauchte." Das Tolle sei: "Ich muss nie etwas Neues kaufen. Nichts auf dieser Welt brauche ich so dringend, dass es neu produziert werden muss. Es ist alles da."

Auch heute, längst etabliert als Auktionator, organisiert der gebürtige Augsburger noch Haushaltsauflösungen. Sofern es seine Zeit zulässt, denn neben der Arbeit mit seinem eigenen Auktionshaus steht er noch zirka 50-mal im Jahr für die Trödelshow mit Horst Lichter vor der Kamera.


Daniel Meyer: "Ich war als Kind ziemlich ruhig und verträumt"

Der Weg zum Auktionator und TV-Star verlief nicht geradlinig. In der Schule hatte Daniel Meyer zunächst Schwierigkeiten. "Ich war verträumt und intelligent, aber die Lehrer sagten, ich sei faul", verrät er in "Stadtgeflüster". Erst vor einigen Jahren habe er festgestellt, dass er ein leichtes Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) habe, das angeboren ist.

Ein Push aus dem Elternhaus zur richtigen Zeit brachte den intelligenten, aber leicht ablenkbaren Jungen auf seinen Weg. "Kurz vor dem Abi sagte mein Vater: 'Du setzt dich jetzt auf den Hosenboden, machst eine Liste und sagst, was du studieren willst'." Heraus kam Kunstgeschichte. Denn für Kuriositäten und Antiquitäten hat er sich schon immer interessiert.

So kam der heute 52-Jährige auch auf die Idee, Entrümpelungen durchzuführen. In einem Gespräch mit "Münster-inside.de" erinnert er sich: "Bei meiner ersten Entrümpelung lag noch das Schnitzel in der Pfanne, im Kühlschrank stand noch Orangensaft. Und dann vernichtet man einfach diese Wohnung mit all ihren Gegenständen." Das gab ihm zu denken.

Im Anschluss gründete Daniel Meyer mit einem Bekannten den Trödehandel "Flohmeyers Kaufhaus" in Münster. "Ganze Studenten-WGs haben sich bei uns günstig eingerichtet und viel Geld gespart - mit Waschmaschinen, Kühlschränken, Lampen oder Hi-Fi-Anlagen. Es ging nicht ums Geldverdienen, sondern darum, dass die Sachen im Fluss bleiben und nicht blind vernichtet werden."

2014 kam der Anruf von "Bares für Rares"

Seit 2008 betreibt Daniel Meyer ein Auktionshaus im Münsteraner Stadtteil Roxel. Auf 900 Quadratmetern bietet er nicht nur Antiquitäten, sondern auch antike Möbel, Silberwaren und Schmuck zum Verkauf an. Viermal jährlich führt er in diesem Kunst- und Antiquitäten-Versteigerungen durch.

Beim ersten Dreh für "Bares für Rares" sei viel Zufall im Spiel gewesen, erzählt Meyer. "Ich war der Reserve-Händler. Drei Händler hatten sie schon - ich war Nummer vier, der Backup-Experte." Als dann 2014 das Angebot kam, aufzusteigen, beriet sich der Auktionator noch kurz mit seinem Bruder, der in der Medienbranche arbeitet. "Der sagte zu mir: 'Machen! Machen!'"

Am Händlertisch gehe es manchmal kräftig zur Sache, betont Meyer in "Stadtgespräch". "Alle sind gut gelaunt - und dann kommt ein Exponat, das alle haben wollen." Am Ende müsse man als Händler:in 2.500 Euro bezahlen, "und wenn der Kollege neben einem am Pult nicht gewesen wäre, hätte man das Exponat günstiger bekommen." Das sei bisweilen schmerzhaft, macht für ihn aber auch den Reiz der Show aus. "Das ist der absolute Spannungsbogen. Ich feiere das", so Meyer. Und fügt scherzhaft hinzu, dass er für das, was er mache, "eigentlich eine Kombination aus Psychologie, Einzelhandel, Kunstgeschichte und BWL studiert haben" müsse.

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Als der Wert einer Dose von 200 auf 60.000 Euro stieg

Daniel Meyer liebt es, Dinge bis ins Detail zu erforschen. Einst meldete sich eine Familie bei ihm, die eine Alte Dose vom Großvater für 200 Euro verkaufen wollte. Der Auktionator wurde neugierig, stellte Recherchen an - und fand heraus, dass die Dose aus der chinesischen Ming-Dynastie stammen musste. "60.000 Euro erhielt die völlig glücklich-perplexe Familie!", erinnert er sich. Auch Daniel Meyer war happy. Wichtig sei ihm nämlich immer, "dass sich auch die Verkäufer wohlfühlen".

Daniel Meyer ist verheiratet und hat zwei Kinder. Und es gibt ein Kleidungsstück, das er doch lieber neu kauft: Schuhe. Da sei er doch etwas eigen, so der Auktionator.

"Bares für Rares" läuft von montags bis freitags um 15:05 Uhr im ZDF. Zeitgleich kannst du die kultige Trödelshow mit Moderator Horst Lichter im kostenlosen Livestream auf Joyn verfolgen.


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