Bully setzt auf Hightech

Künstliche Intelligenz in "Kanu des Manitu": Hast du es bemerkt?

Aktualisiert:

von Lars-Ole Grap

Abahachi (Michael "Bully" Herbig) aus "Schuh des Manitu" lässt im neuen Abenteuer Nostalgie wieder aufleben.

Bild: picture alliance/United Archives


Für "Das Kanu des Manitu" wagte Bully Herbig ein Experiment - und ließ die unverwechselbare Stimme seines verstorbenen Kollegen Friedrich Schoenfelder neu erklingen. Möglich macht das die Künstliche Intelligenz.

Abahachi und Ranger sind zurück

Als Michael Bully Herbig vor über 25 Jahren die Idee zu einer Western-Parodie hatte, glaubten nur wenige an den Erfolg. Doch "Der Schuh des Manitu" brach 2001 alle Rekorde und wurde zum Kultfilm. Fast ein Vierteljahrhundert später folgt mit "Das Kanu des Manitu" die Fortsetzung. Seit dem 14. August 2025 im Kino, setzt der Film ganz auf Retro. Man habe "krass den Nostalgiebutton gedrückt", wie es Herbig bei der Weltpremiere formulierte - mit den bekannten Gesichtern um Abahachi, Ranger, Dimitri und auch Sky du Mont in seiner Abschiedsrolle als Santa Maria.

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Friedrich Schoenfelder kehrt per KI zurück: Die Stimme des Kult-Synchronsprechers in "Das Kanu des Manitu"

Doch damit nicht genug: Auch eine Stimme aus der Vergangenheit kehrt zurück. Friedrich Schoenfelder, 2011 verstorben, war im ersten Teil als Erzähler zu hören. Für "Das Kanu des Manitu" wurde seine Stimme mithilfe von Künstlicher Intelligenz rekreiert. Mit Zustimmung seiner Witwe entstand aus Archivaufnahmen ein Sprachprofil, das den warmen, distinguierten Tonfall des beliebten Schauspielers und Synchronsprechers wieder erlebbar macht.

Schoenfelder, der über Jahrzehnte internationalen Stars wie David Niven, Vincent Price oder Peter Cushing seine Stimme lieh und in Disney- wie auch Pixar-Produktionen präsent war, bleibt damit auf besondere Weise Teil des neuen Films. Wenn er am Ende - wie einst - erzählt, was die Zukunft für Abahachi, Ranger und ihre Gefährt:innen bereithält, ist das weit mehr als ein technisches Experiment. Es ist eine Verbeugung vor einem Künstler, dessen Stimme in vielen Kindheitserinnerungen und Filmwelten weiterlebt.

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Mit Nostalgie zum Kinohit: Rekord-Start für "Das Kanu des Manitu"

Der Erfolg an den Kinokassen gibt Michael "Bully" Herbig Recht, der mit seiner Rückkehr in den Wilden Westen für Begeisterung sorgt: Rund 800.000 Zuschauer:innen sahen "Das Kanu des Manitu" in den ersten vier Tagen nach Kinostart: ein Spitzenwert, der der Komödie den ersten Platz in den Kinocharts sicherte.

Nur wenige deutsche Produktionen erreichten in den vergangenen Jahren derart starke Startzahlen. Damit verbucht die Fortsetzung den erfolgreichsten Filmstart eines deutschen Films seit 2019. Zum Vergleich: Der Vorgänger "Der Schuh des Manitu" lockte 2001 in den ersten vier Tagen rund 950.000 Besucher:innen in die Kinos - in einer Zeit, in der die Kinokrise noch nicht das heutige Ausmaß erreicht hatte. Vor diesem Hintergrund wirken die aktuellen Zahlen umso bemerkenswerter und unterstreichen, wie sehr Herbig und sein Team es verstehen, Nostalgie und die Erwartungen des Publikums zu vereinen.

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