Malou Lovis und ihre neue Ballade "One More Day" feat. Tokio Hotel und "Momo"

Die Kölnerin Malou Lovis hat ein Stückweit "The Voice"-Geschichte geschrieben. Im Finale der 13. Staffel sang sie am Ende ihren eigenen Song "Glacier Rivers". Und der handelt nicht etwa von der Schönheit der Natur oder dem Klimawandel – er ist nicht weniger als ihr persönliches Coming-out vor einem riesigen TV-Publikum. Was für ein mutiger Schritt!

Dass Malou diesen Song nicht auf ihrem Debütalbum hatte, das am 7. März dieses Jahres veröffentlicht wurde, liegt vor allem daran, dass sie seitdem viele weitere, sehr gute Lieder aufgenommen hat. Ihre elf Lieblinge versammelte sie auf "things i wrote down last night": Sehr atmosphärische, mal poppige, mal unter die Haut kriechende emotionale Songs, die allesamt direkt aus ihrem Leben und ihren Empfindungen erzählen – und oft tatsächlich kurz vor dem Einschlafen ihren ersten kreativen Funken schlagen. Malou sagt dazu: "Die meisten meiner Songs entstehen aus abendlichen Tagebucheinträgen oder Gedanken und Emotionen, die mir nachts kommen. Also aus diesem Gefühl, wenn man, bevor man einschläft, unbedingt noch diesen einen Gedanken aufschreiben muss, der einem nicht aus dem Kopf geht und sonst wach halten würde. Ich finde, genau dieser Zustand, kurz vor dem Einschlafen, hat etwas sehr inspirierendes."

Nun gibt es mit der Ballade "One More Day" einen fantastischen Nachschlag, der ihre schon eindrucksvoll gestartete Karriere weiter beflügeln wird. Malou singt diesen ergreifenden Songs an der Seite von Tokio Hotel. Eine Zusammenarbeit, oder besser Zuneigung, die schon zu "The Voice"-Zeiten ihren Anfang nahm. Die Kaulitz-Brüder holten Malou dann im Frühjahr dieses Jahres ins Vorprogramm bei ihrer Europatournee.

Nun folgt also der erste gemeinsame Song, der zugleich Titeltrack des Soundtracks von "Momo" ist. Der Michael-Ende-Klassiker wurde gerade von Christian Ditter neu verfilmt und in die Jetztzeit geholt. Die Themen des Buches und Filmes prägen deshalb natürlich auch die Lyrics von "One More Day".

Malou Lovis ist außerdem großer Fan des Buches, wie sie im Vorfeld erzählte: "Ich war sofort begeistert, als ich von der Möglichkeit hörte, Teil des Soundtracks für die neue 'Momo'-Verfilmung zu sein. Die Geschichte begleitet mich schon lange: Es ist wahrscheinlich das Buch, das meine Eltern am meisten vorgelesen haben, und unser Familienhund wurde sogar nach Momo benannt." Malou entwickelte schon früh eine Songskizze und nahm diese mit in eine Studiosession, die eigentlich für das Album geplant war. Eine frühe Version habe, so Malou, erst ein wenig zu sehr nach einem James-Bond-Soundtrack geklungen, deshalb habe man sich später noch einmal dran gesetzt.

Die daraus entstandene Demoaufnahme schickte sie dann an Bill Kaulitz. Der sagt heute: "Der Song ging mir sofort unter die Haut. Als mir Malou das Demo geschickt hat, wusste ich sofort, dass ich dabei sein muss. Der Song hat etwas Tragisches und Düsteres, und zugleich ist da ganz viel Hoffnung. Ich versuche immer, jeden Tag so zu leben, als wäre es mein letzter – doch wem gelingt das schon die ganze Zeit? Der Song ist ein kleiner Reminder." Weise Worte – und ein Lied, das diese Botschaft perfekt weiterträgt.