"Harry Potter und das verwunschene Kind" ist noch immer eine Reise nach Hamburg wert

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Bild: Manuel Harlan


Es ist nicht bloß eine Bühnen-Erzählung der Harry-Potter-Bücher – sondern eine von J.K. Rowling mitverfasste Fortsetzung, die 19 Jahre nach Ende des letzten Buches spielt. Seit Ende der Pandemie ist das aufwendig inszenierte Theaterstück am extra dafür ausgebauten Theater am Großmarkt in Hamburg ein Dauerbrenner für alle Potter-Fans.

Es war ja irgendwie klar, dass eine düstere Geschichte wie die von Harry Potter nicht mit einem schnöden "Und so lebten sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage" zum Schluss kommen kann. Das dachte sich auch J.K. Rowling – und erzählte in "Harry Potter And The Cursed Child", wie Harry Potter 19 Jahre nach dem Kampf gegen Voldemort als gestresster Mitarbeiter des Zauberministeriums mit seinem Leben, seinen drei Kindern und seiner Vergangenheit hadert. Vor allem das Verhältnis zum jüngsten Sohn Albus Severus ist problematisch, was auch nicht besser wird, als dieser sich mit Draco Malfoys Sohn Scorpius anfreundet und die beiden beim Versuch, aus den Schatten ihrer Väter zu treten, mit Mächten spielen, die sie noch nicht kontrollieren können.

Rowling konzipierte die Geschichte mit Hilfe von John Tiffany – das Drehbuch für das zweiteilige, mehrstündige Theaterstück stammte schließlich von Jack Thorne. Ein Autor, der fast so etwas wie der Experte für dunkle Jugendbücher ist: Er schrieb auch die Drehbücher für die Serien-Adaption von "His Dark Materials" von Philip Pullman für HBO und für die Neuverfilmung des Buches "Der geheime Garten" von Frances Hodgson Burnett. Das englische Theaterstück wurde aus dem Stand zum Riesenerfolg, nicht mal acht Stunden nach Eröffnung der Online-Ticket-Kassen für die ersten Aufführungen im Palace Theatre in London waren 175.000 Tickets verkauft.

Für die deutsche Aufführung wurde in Hamburg extra das Theater am Großmarkt ausgebaut – mit einem riesigen finanziellen und logistischem Aufwand. Kurz bevor die Pandemie schließlich Großveranstaltungen unmöglich machte, fanden in den frisch renovierten Räumen noch die ersten Pressetermine und Fan-Führungen statt. Bei einem dieser Termine erzählte der Produktionsleiter und ausführende Produzent Michael Driemler dem Applause Magazin von Ticketmaster (https://blog.ticketmaster.de/musicals-shows/harry-potter-produzent-michael-driemler-6360/), was diesen Stück für ihn so besonders und herausfordernd macht: "Von der Herausforderung her ist es zweifelsohne einer der Höhepunkte in meiner beruflichen Laufbahn. Normalerweise hat man bei Musical- und Theaterproduktionen, egal wie groß eine Veranstaltung letztendlich auch ist, gewisse Parameter, um die man sich immer kümmern muss: Schauspieler:innen, Technik, Budgets, so was. Bei 'Harry Potter und das verwunschene Kind' kommen viele Dinge hinzu, die man sonst so nicht hat: Es wird zwar nicht gesungen, es gibt keine Live-Musik, aber dafür zum Beispiel ein wahnsinnig ausgetüfteltes Sounddesign. Da wir dieses Theater völlig neu ausgebaut haben, mussten wir also schauen, dass wir das architektonisch erfüllen können. Im Grunde war es aber auch hier die Zauberei, die das Stück so besonders macht. Unsere teilweise sehr jungen Darsteller:innen sind allesamt tolle Schauspieler:innen, aber sie haben eben noch nie einen Illusionstrick vorführen müssen. Wer professionell auf der Bühne zaubert, braucht Monate oder auch mal Jahre, um einen Trick zu lernen. Bei uns musste das schneller gehen."

Nach Ende der Pandemie ging es dann aber endlich los – und man kann "Harry Potter und das verwunschene Kind" noch immer Monat für Monat in Hamburg erleben.

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